Das Kürzel „SiGeKo“ steht für den etwas sperrigen Begriff „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoodinator“. Der ist als Ihr „beauftragter Dritter“ nach § 4 BaustellenV mit allen Fragen der Sicherheit auf Ihrer Baustelle in Ebersberg von der Planung bis zur Kontrolle befasst.

Analog zum SiGeKo ist der SiGe-Plan der Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan. In ihm führt der SiGeKo alle potenziellen Gefahren Ihres Bauvorhabens in Ebersberg auf, die seine Analyse ergeben hat. Diesen ordnet er entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu und hält sie ebenfalls im SiGe-Plan fest. Dadurch ist der SiGe-Plan das zentrale Dokument des Sicherheitskonzeptes auf Ihrer Baustelle. Damit er immer die jeweils aktuelle Situation widerspiegelt, wird er bei Projektänderungen entsprechend überarbeitet.
Form und Inhalt des SiGe-Plans sind in der RAB 31 festgehalten.

• Mitarbeiter mehrerer Firmen zeitgleich oder aufeinander folgend auf der Baustelle arbeiten
• wenn Sie eine Vorankündigung übermitteln müssen
• besonders gefährliche Arbeiten ausgeführt werden, die in Anhang II der BaustellV definiert sind
• die Baustelle bei mehr als 500 Personentagen bzw. die geschätzte Arbeitsdauer bei mehr als 30 Tagen und 20 Beschäftigten liegt

Wie beim SiGe-Plan sind auch die Anforderungen an den SiGeKo in den Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen (RAB) festgeschrieben. So muss er:

• über Kenntnisse und Erfahrungen zu Planungs- und Baumaßnahmen (RAB 30 Anlage A) verfügen
• arbeitsschutzfachliche Kenntnisse (RAB 30 Anlage B) nachweisen
• spezielle Koordinatorenkenntnisse (RAB 30 Anlage C) besitzen

Außerdem sollte Ihr SiGeKo für Ihr Projekt in Ebersberg schon reichlich praktische Erfahrung in der Planung und der Ausführung von Bauprojekten verschiedenster Art und Größenordnung gesammelt haben. Weitergehende Qualifikationen wie die zur Fachkraft für Arbeitssicherheit verbessern die Leistungsfähigkeit Ihres Sicherheitsexperten weiter.

Brauchen Sie nicht zwingend einen Sicherheitskoordinator, bleibt das folgenlos. Wenn Sie einen SiGeKo hätten bestellen müssen, gilt einer dieser beiden Paragraphen:

1. 25 ArbSchG: Danach gilt es als Ordnungswidrigkeit, wenn keinen SiGeKo bestellt haben, weil Sie von Ihrer Pflicht nichts wussten. Geahndet wird diese mit bis zu 5.000 € Geldstrafe.
2. 26 ArbSchG: Unterlassen Sie vorsätzlich die Beschäftigung des SiGeKo bei Ihnen in Ebersberg – wussten also von Ihrer Pflicht – gilt dies als Straftat. Auf diese folgen empfindliche Geld- und sogar Freiheitsstrafen.

Unabhängig von Fahrlässigkeit oder Vorsatz kommen ohne den SiGeKo erhebliche Haftungsrisiken auf Sie zu. Passiert auf der Baustelle ein Unfall, müssen Sie mindestens für einen Teil der entstehenden Kosten aufkommen. Zudem kann Ihnen die zuständige Behörde ein Baustopp verhängen – egal, ob schon ein Unfall passiert ist oder nicht

Grundsätzliche Arbeiten des Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators sind in der RAB 30 aufgeführt. Sie teilen sich in die Tätigkeiten während der Planungs- und während der Ausführungsphase.

In der Planungsphase analysiert der SiGeKo die künftige Baustelle auf ihre Gefahrenpotenziale und sucht nach passenden Lösungen für alle Gefährdungen. Dann führt er beide zusammen und hält sie schriftlich im SiGe-Plan fest. Darüber hinaus prüft der Sicherheitskoordinator die Leistungsverzeichnisse, erarbeitet sie teilweise mit und berät die an der Planung Beteiligten.

Währen der eigentlichen Baustelle informiert er alle hier Tätigen über die geltenden Sicherheitsregeln und überwacht deren Einhaltung. Weiter steht er allen Beteiligten beratend zur Seite, prüft die Aktualität des SiGe-Plans und koordiniert zwischen allen Anwesenden, um die Sicherheitsbedenken auf ein Minimum zu reduzieren.

Der § 3 der Baustellenverordnung verpflichtet Sie erst einmal nur, für die Sicherheit auf Ihrer Baustelle zu sorgen. Sind Sie sowohl fachlich, als auch zeitlich selbst dazu in der Lage, können Sie dies auch selbst tun. Fehlt Ihnen allerdings die Zeit und/ oder die Sachkunde und auf Ihrer Baustelle sind Angestellte mehrerer Firmen gleichzeitig tätig, brauchen Sie einen SiGeKo. Den können Sie dann selbst bestellen oder die Bestellung Ihrem Architekten oder Generalunternehmer überlassen

Planen Sie Ihren SiGeKo schon vor Baustellenbeginn in Ebersberg ein. Ab dem Ende der ersten Planungsphase kann er schon mit seiner Arbeit beginnen und dabei gleich die allgemeine Planung nach Sicherheitsgesichtspunkten optimieren. So ersparen Sie sich später teure Umplanungen und Verzögerungen.

Da der Sicherheitskoordinator seine Tätigkeit auf Stundenbasis abrechnet, können Sie nicht mit einer Pauschalsumme rechnen. Was unter dem Strich dann an Kosten anfällt, richtet sich wesentlich nach Art und Umfang der Baustelle sowie nach dem Umfang der Aufgaben, die Sie Ihrem SiGeKo übertragen. Darüber hinaus beeinflussen Faktoren wie die Bauzeit oder ungeplante Änderungen das Budget.
Um genauer kalkulieren zu können, sollten Sie sich vorher beraten lassen. Das tun wir von Pfisterer safetyculture gern und erstellen Ihnen aus Ihrem konkreten Bedarf heraus ein maßgeschneidertes Angebot.

Als wichtigstes Dokument erstellt der SiGeKo maßgeschneidert für Ihr Bauvorhaben in Ebersberg den SiGe-Plan. Darüber hinaus verfasst er die Baustellenordnung, erstellt Leistungsverzeichnisse mit, schreibt sicherheitsrelevante Aushänge und Pläne für Flucht- und Rettungswege und erarbeitet die Unterlage für spätere Arbeiten.

Außerdem verfasst der Sicherheitskoordinator bei Bedarf die Vorankündigungen für Ihre Baustelle und übermittelt diese auch pünktlich an die Behörden.

Ähnlich wie der SiGe-Plan ist die Unterlage für spätere Arbeiten ein zentrales Sicherheitsdokument. Im Gegensatz zum SiGe-Plan wird sie allerdings erst nach Abschluss der Bauarbeiten für das fertige Gebäude relevant. Sie befasst sich nämlich mit der sicheren Nutzung und Instandhaltung des Gebäudes und richtet sich sowohl an die Nutzer, als auch an die Betreiber desselben. Ziel der Unterlage ist der langfristige und sichere Betrieb Ihres Bauwerks unter Einbezug wirtschaftlicher Gesichtspunkte.

Form und Inhalt sind in der RAB 32 vorgeschrieben. Zur Erstellung dieses umfangreichen Dokumentes verpflichtet § 3 Abs. 2 der BaustellenV Ihren SiGeKo.

Erstellt der SiGeKo für Sie in Ebersberg für Sie den SiGe-Plan, werden darin zwei verschiedene Arten potenzieller Gefahren unterschieden: die gewerkbezogenen und die gewerkübergreifenden Gefährdungen. Erstere betreffen nur das jeweilige Gewerk, ohne die Sicherheit anderer zu berühren. Bei den gewerkübergreifenden Gefährdungen handelt es sich um solche, die durch Dritte oder durch das zeitliche und/oder örtliche Zusammentreffen mehrerer Gewerke entstehen. Auch Risiken, denen ein Gewerk andere Anwesende auf der Baustelle aussetzt, sowie die allgemeinen Gefahren einer Baustelle zählen zu den gewerkübergreifenden Gefährdungen.